Und das schmerzt das Mamiherz. Also gucken wir, dass die Kinderlein schnell nicht mehr weinen. Gut so oder?
Oder doch nicht?
Wie bringt ihr eure Kinder vom Weinen ab? Und wie, nachdem ihr diesen Artikel gelesen habt?
Ich möchte euch kurz erläutern, wie es bei uns läuft und was ich gern ändern möchte!
Dazu lest
diesen Artikel, damit ihr auch wisst, wovon ich rede:
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Urvertrauen stärken, Gefühle benennen und zulassen! |
Bevor ich diesen Artikel gelesen habe war meine Einstellung folgendermassen:
Das Kind hat Schmerz, Frust, Trauer, Wut. Das möchte ich zulassen und
das Kind darin unterstützen, diese Gefühle verarbeiten zu können. Meine
primäre Rolle dabei ist da zu sein. Mit dem Kind ausharren und das
Gefühl ertragen. Damit das Kind später auch sagen kann, was für ein
Gefühl es gerade empfidet, betitle ich das (meiner Meinung nach)
momentane Gefühl.
Weint also das Meitschibei, weil es den Kopf
angestossen hat, nehme ich es auf den Arm und rede beruhigend, mache
shhhh, wiege es und drücke es. Meistens sage ich etwas im Sinn von: Oh,
du hast dir den Kopf gestossen, das tut dir jetzt sicher fest weh.
Wolltest du klettern und bist ausgerutscht?
Also Situation möglichst
nicht wertend beschreiben und das Kind den Schmerz in meinen Armen
ertragen lassen. Das ist natürlich nur bei kleineren Unfällen möglich,
versteht sich. Bei grösseren gibt es noch eine Salbe oder andere
Massnahmen dazu.
Weint das Quakifröschli, weil der Anhänger nicht an
den Traktor passt und er die Geduld verloren hat reagiere ich so: Geht
etwas nicht? Kommst du zurecht? Wenn ich helfen soll, kannst du mich
rufen.
Ich biete meine Hilfe an, dränge sie aber nicht auf. Wird das
Weinen wütender und lauter, wieder hole ich mein Angebot, manchmal gehe
ich auch etwas näher. Manchmal löst das Quakifröschli das Problem
allein und sagt dann ganz stolz, dass es jetzt geklappt hat und manchmal
muss ich helfen gehen.
So in etwa läuft das bei uns.
Aber manchmal reagiere ich auch falsch! Und oft weiss ich dann auch,
dass das jetzt nicht so optimal war. Aber ich darf ja auch noch lernen
und mich verbessern!
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Reaktionen auf Kinderweinen oder Kinderfrust:
Lösungen anbieten: Ja, das mache ich auch oft. Vor allem wenn das
Quakifröschli ein riesen Geknorz hat und was gar nicht geht. Meistens
gehe ich aber so vor, dass ich zuerst ihn frage, ob er eine Lösungsidee
hätte, bevor ich eine vorschlage.
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Frust und Wut der Kinder zulassen und nicht davon ablenken! |
Ablenken: Das ist das
Patentrezept meines Mannes und es funktioniert sehr zuverlässig, solange
der Schmerz nicht allzu gross ist. Auch ich lenke oft mal ab, vor allem
dann, wenn ich ungeduldig bin und gerade kein weinendes Kind
Kleinreden: Darauf bin ich allergisch und das mache ich sehr sehr
selten. Denn ein Kind weint nur, wenn es wirklich was hat und dann soll
es in seinem Schmerz ernst genommen werden und nicht das Gefühl
bekommen, dass seine Gefühle nicht wahr sind oder weniger schlimm, als
es sie empfindet!
Appel stark zu sein: Das mag ich auch gar nicht
und sage es eigentlich nie. Mein Mann und meine Schwiegereltern schon
und ich höre das wirklich gar nicht gern, oft interveniere ich dann
auch.
Übertünchen: Kommt bei uns nicht vor und eigentlich auch nicht bei den Grosseltern.
Schimpfen: Oh ja, das mache ich leider leider auch manchmal, wenn ich
selber total am Ende bin mit den Nerven. Weil ich es aber so selten
mache, reagiert das Quakifröschli dann aber so, dass er mir sagt, dass
ich jetzt falsch reagiere. Er hat gelernt, seine Gefühle zu betiteln und
wenn ich schimpfe sagt er dann: Schimpf jetzt nicht, ich bin ja so
traurig. Oder: Wieso schimpfst du jetzt, ich habe es nicht extra
gemacht. Das bricht mir jedes Mal das Herz, dass er darunter leiden
muss, dass ich mich nicht im Griff habe. Andererseits finde ich es ok,
wenn ich auch mal falsch reagiere, er mir das sagen darf und ich mich
dann entschuldigen kann.
Und was man statt dessen tun kann:
- da sein, umarmen und streicheln! Ja, mach ich !
- singen oder summen: Mache ich oft, solange sie klein sind!
- wohltuende Massnahmen: Sobald sie sprechen können, frage ich nach, ob
sie das möchten. Beim Quakifröschli habe ich sehr oft gleich nach dem
SOS Spray gegriffen. Nun beim Meitschibei mache ich das nur dann, wenn
es wirklich eine Wunde oder Beule gegeben hat. Etwas dosierter als
früher.
- den Schmerz verbalisieren: Ja, mache ich immer. Wusste gar nicht, dass das eine "offizielle" Massnachme ist.
Nachdem ich den Artikel gelesen habe, habe ich gemerkt, dass ich
eigentlich alles richtig mache. Es gelingt mir zwar nicht immer, aber
ich bin total auf dem richtigen Weg!