Samstag, 23. Januar 2016

Kinder weinen!

Und das schmerzt das Mamiherz. Also gucken wir, dass die Kinderlein schnell nicht mehr weinen. Gut so oder?
Oder doch nicht?
Wie bringt ihr eure Kinder vom Weinen ab? Und wie, nachdem ihr diesen Artikel gelesen habt?
Ich möchte euch kurz erläutern, wie es bei uns läuft und was ich gern ändern möchte!
Dazu lest diesen Artikel, damit ihr auch wisst, wovon ich rede:


Urvertrauen stärken, Gefühle benennen und zulassen!
Bevor ich diesen Artikel gelesen habe war meine Einstellung folgendermassen:
Das Kind hat Schmerz, Frust, Trauer, Wut. Das möchte ich zulassen und das Kind darin unterstützen, diese Gefühle verarbeiten zu können. Meine primäre Rolle dabei ist da zu sein. Mit dem Kind ausharren und das Gefühl ertragen. Damit das Kind später auch sagen kann, was für ein Gefühl es gerade empfidet, betitle ich das (meiner Meinung nach) momentane Gefühl.
Weint also das Meitschibei, weil es den Kopf angestossen hat, nehme ich es auf den Arm und rede beruhigend, mache shhhh, wiege es und drücke es. Meistens sage ich etwas im Sinn von: Oh, du hast dir den Kopf gestossen, das tut dir jetzt sicher fest weh. Wolltest du klettern und bist ausgerutscht?
Also Situation möglichst nicht wertend beschreiben und das Kind den Schmerz in meinen Armen ertragen lassen. Das ist natürlich nur bei kleineren Unfällen möglich, versteht sich. Bei grösseren gibt es noch eine Salbe oder andere Massnahmen dazu.
Weint das Quakifröschli, weil der Anhänger nicht an den Traktor passt und er die Geduld verloren hat reagiere ich so: Geht etwas nicht? Kommst du zurecht? Wenn ich helfen soll, kannst du mich rufen.
Ich biete meine Hilfe an, dränge sie aber nicht auf. Wird das Weinen wütender und lauter, wieder hole ich mein Angebot, manchmal gehe ich auch etwas näher. Manchmal löst das Quakifröschli das Problem allein und sagt dann ganz stolz, dass es jetzt geklappt hat und manchmal muss ich helfen gehen.
So in etwa läuft das bei uns.
 Aber manchmal reagiere ich auch falsch! Und oft weiss ich dann auch, dass das jetzt nicht so optimal war. Aber ich darf ja auch noch lernen und mich verbessern!
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Reaktionen auf Kinderweinen oder Kinderfrust:
Lösungen anbieten: Ja, das mache ich auch oft. Vor allem wenn das Quakifröschli ein riesen Geknorz hat und was gar nicht geht. Meistens gehe ich aber so vor, dass ich zuerst ihn frage, ob er eine Lösungsidee hätte, bevor ich eine vorschlage.
Frust und Wut der Kinder zulassen und nicht davon ablenken!
Ablenken: Das ist das Patentrezept meines Mannes und es funktioniert sehr zuverlässig, solange der Schmerz nicht allzu gross ist. Auch ich lenke oft mal ab, vor allem dann, wenn ich ungeduldig bin und gerade kein weinendes Kind
Kleinreden: Darauf bin ich allergisch und das mache ich sehr sehr selten. Denn ein Kind weint nur, wenn es wirklich was hat und dann soll es in seinem Schmerz ernst genommen werden und nicht das Gefühl bekommen, dass seine Gefühle nicht wahr sind oder weniger schlimm, als es sie empfindet!
Appel stark zu sein: Das mag ich auch gar nicht und sage es eigentlich nie. Mein Mann und meine Schwiegereltern schon und ich höre das wirklich gar nicht gern, oft interveniere ich dann auch.
Übertünchen: Kommt bei uns nicht vor und eigentlich auch nicht bei den Grosseltern.
Schimpfen: Oh ja, das mache ich leider leider auch manchmal, wenn ich selber total am Ende bin mit den Nerven. Weil ich es aber so selten mache, reagiert das Quakifröschli dann aber so, dass er mir sagt, dass ich jetzt falsch reagiere. Er hat gelernt, seine Gefühle zu betiteln und wenn ich schimpfe sagt er dann: Schimpf jetzt nicht, ich bin ja so traurig. Oder: Wieso schimpfst du jetzt, ich habe es nicht extra gemacht. Das bricht mir jedes Mal das Herz, dass er darunter leiden muss, dass ich mich nicht im Griff habe. Andererseits finde ich es ok, wenn ich auch mal falsch reagiere, er mir das sagen darf und ich mich dann entschuldigen kann.

Und was man statt dessen tun kann:
  • da sein, umarmen und streicheln! Ja, mach ich !
  • singen oder summen: Mache ich oft, solange sie klein sind!
  • wohltuende Massnahmen: Sobald sie sprechen können, frage ich nach, ob sie das möchten. Beim Quakifröschli habe ich sehr oft gleich nach dem SOS Spray gegriffen. Nun beim Meitschibei mache ich das nur dann, wenn es wirklich eine Wunde oder Beule gegeben hat. Etwas dosierter als früher.
  •   den Schmerz verbalisieren: Ja, mache ich immer. Wusste gar nicht, dass das eine "offizielle" Massnachme ist.
Nachdem ich den Artikel gelesen habe, habe ich gemerkt, dass ich eigentlich alles richtig mache. Es gelingt mir zwar nicht immer, aber ich bin total auf dem richtigen Weg!

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