Heute möchte ich euch unser Kindergärtli-Projekt vorstellen, das wir letztes Jahr geplant haben. Es war ein NMG Thema, das uns von Frühling bis Herbst begleitet hat. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, damit zu starten. Vor allem, wenn ihr ein Stück Land aufbrechen müsst und zu einem Garten werden lasst, braucht das eine Weile und wirklich viel Einsatz.
Dieses Gärtli könnt ihr starten, wenn ihr an einem Stück Wiese wohnt. Gehört die Wiese euch, könnt ihr gleich starten. Gehört sie jemand anderem, bitte fragen, ob ihr da euer Gärtli machen dürft. Begründet es gut und macht ev. eine kleine "Pachtabgabe" ab in Form von geerntetem Gemüse. So lernen die Kinder auch gerade, was es bedeutet, Land von jemandem zu pachten.
Und dann muss Mama oder Papa ran mit der Stichgabel. Das ist ein ziemlicher Kraftakt, aber ich habs dann doch irgendwann geschafft. Sobald die Erde in kleineren und grössere Schübeln aufbebrochen ist, können die Juniorgärtner mit ihren Häckalis ran. Nun geht es sehr sehr lange darum, das Gras und die Wurzeln zu entfernen.
Bei dieser manchmal etwas langweiligen Arbeit, lernen die Kinder durch zu beissen. Sie haben ja ein Ziel vor Augen wie süsse Erdbeeren oder Fenchel für die Schwalbenschwanzraupen. Das motiviert, einfach weiter zu machen. Natürlich mit Pausen. Manchmal dauern die auch ein bis zwei Tage, aber dann gehts wieder weiter und irgendwann hat man Steine und Wurzeln aussortiert.
Wir haben zur Begrenzung des Beets Palettenrahmen genommen. Ruft doch in einem Betrieb in eurer Gegend an, ob sie sowas haben. Es erleichtert das Anlegen des Beetes.
Während dem man den Boden bearbeitet, findet man unzählige kleine Lebewesen. Man kann sie auch fotografieren und dokumentieren, mit einem Buch bestimmen. Oder einfach nur beobachten. Es lohnt sich aber, wenn die Eltern etwas zu erzählen wissen darüber. Bei solchen Aktionen geht nachhaltiges Lernen am einfachsten.
Dann kommt die Planung. Was soll wo hin. Schon beim zeichnen merken die Kinder, dass vielleicht nicht alles Plazt hat, das sie pflanzen möchten. Die Pflanzen können nun beschriftet werden (und schwupps hat man Deutsch integriert). Das Skizzieren oder je nach Alter genau zeichnen kann man auch unter BG verbuchen. Ihr seht, so ein Projekt streift immer mehrere Fächer und man übt wunderbar auch gleich die überfachlichen Kompetenzen (zusammen im gemeinsamen Beet jäten hat ja schon Konfliktpotential genug, kommt dann noch die gemeinsame Planung dazu, macht es das die Lern-einheit perfekt...)
Wenn alles geplant ist, geht man entweder Setzlinge kaufen oder man hat selber welche gezogen oder fängt jetzt noch an welche zu ziehen. Viele Lebensmittelläden haben ja auch Samen. Es gibt auch Selbstbedienungsbereiche, da kann man Setzlinge auch zu Krisenzeiten her bekommen.
Tja und dann muss man warten. Wenn es kalt ist etwas abdecken, zwischendurch jäten oder giessen. Bei uns hat die Motivation in dieser Phase sehr nachgelassen. Aber das darf auch sein, denn der grösste Lerneffekt hatten die Kinder beim erstellen des Kärtlis. Nun macht es einfach Spass zu beobachten, welche Tierlis sich da ansiedeln. Wir pflanzen immer ganz viel Fenchel (da auf Bioqualität achten) für die Schwalbenschanzraupen. Diesen Fenchel ernten wir nur zum Teil, wir lassen viel stehen, aufstängeln, blühen und selber absamen. Auch wenn man ihn ernten, den Strunk einfach stehen lassen, daraus wächst nochmals eine Pflanze. Ist übrigens auch bei Salat so. Den dann aufstängeln und blühen lassen. Wird wunderschön!
Natürlich wurde bei uns auch geerntet. Da durfte der Junior mir dann sein Gemüse verkaufen. Abzüglich Setzlingskosten natürlich. So, dann hätten wir auch noch Mathe integriert!
Viel Spass bei eurem Projekt!
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