Sehr oft höre ich von stillenden Mamis, dass ihre Kinder
ihrer Meinung nach in der Nacht zu oft stillen oder dauernnuckeln.
Dann kommt oft die Frage, ob es normal ist. Meistens ist es das!
Oder man will etwas ändern, weil es mit der Zeit einfach an
die Substanz geht.
Ich bin absolut keine Stillberaterin, habe aber in meinen
bisher gut 2 Stilljahren viel Erfahrung sammeln können, habe viel gelesen und
mich ausgetauscht.
Weil eben die oben genannten Themen so oft diskutiert werden
in Foren und Gruppen, schreibe ich jetzt mal meine Erfahrungen dazu hier in
meinem Blog.
So muss ich nicht immer alles neu schreiben und kann nur
noch verlinken. Beratung für Faule, sozusagen!
Wenn es darum geht, eine Stillgewohnheit zu ändern, empfehle ich immer die Abstillmethode nach Gordon.
Diese Methode ist sanft, darf nicht zu früh durchgeführt werden, überfordert weder Kind noch Mutter
und funktioniert nur, wenn man total davon überzeugt ist, dass es eine Änderung
braucht. Das finde ich sehr wichtig. Man muss nichts ändern, nur weil es andere
sagen. Erst, wenn es einem selber stört!!!
Hier findet ihr den Originaltext!
Und nun, wie wir es durchgeführt haben:
Das Quakifröschli hat mich mit seinem Dauernuckeln langsam
an den Rand des Ausrastens gebracht. Kaum habe ich mich im Bett bewegt, ihm die
Brust aus dem Mund genommen: Wäääääk! Jammer! Protest!
Ich konnte einfach nicht mehr so schlafen. War nicht mehr
erholt und genervt ab ihm!
Es brauchte also definitiv eine Änderung und ich war auch
total davon überzeugt, dass ich es so weiterhin nicht mehr will.
Also habe ich mir vorgenommen, eine Woche lang sehr wenig zu
schlafen, das Quakifröschli zu beruhigen, wenn es weint, aber ohne Brust! Falls
es weniger lang dauerte, auch gut!
Mit 1 Jahr und 10 Monaten wurde also das Quakifröschli sanft
das Dauerstillen in der Nacht abgewöhnt!
Schritt 1: Normales einschlafstillen in seinem Bett. Ich
sagte ihm, dass es dann bei mir im Bett nur noch wenig Mamimilch gibt. Danach
schlief er in seinem Bett weiter. Im Verlauf der Nacht kam er seit etwa anderthalb
Jährig wieder zu mir ins Bett geschlüpft. Dann gab es die Brust. Und ab dann
immer, wenn er wieder erwacht ist. Dies galt es nun zu ändern.
Er durfte weiterhin zu mir ins Bett schlüpfen. Durfte
weiterhin dann stillen, ABER ich bestimmte, wie lang.
Ich liess ihn trinken, sagte aber, dass er nur kurz darf. Wenn
es dann nur noch ums nuckeln ging (er war zu diesem Zeitpunkt so halb wasch),
dockte ich ab und sagte, dass es jetzt reicht und er wieder schlafen soll und
zum nuckeln den Nuggi nehmen.
Die ersten zwei Tage haben wir beide kaum geschlafen. Er ist
immer wieder erwacht und wollte Milch. Ich habe dann aber nur gegeben, wenn er
wirklich kurz geschlafen hat/ruhig gelegen ist. Und auch wieder nur kurz.
Viele Mamas wollen ihre Kinder nicht weinen lassen. Ich auch
nicht. Aber man merkt, wieso das Kind weint. Das Quakifröschli kann seeeehr
laut weinen. Hat er auch in den ersten zwei Nächten. Aber nie lang. Und nicht
verzweifelt „Hilfe, ich krieg keine Milch mehr, ich bin traurig“ sondern empört
„Wieso krieg ich nicht mehr so lange Milch wie ich will! Ich bin wütend!“. Das
konnte ich problemlos und lange aushalten. Zum Glück ging es nur max. 10-15Minuten
so. Also total vertretbar finde ich.
Nach zwei Tagen war der Protest nur noch jammern. Also hat
er die Umstellung akzeptiert.
Schritt 1 ging bei uns fast eine Woche. Dann hatte ich das
Gefühl, dass wir beide bereit sind für einen weiteren Schritt.
Schritt 2: Nur noch Milch, wenn er zu mir ins Bett schlüpft,
und dann bis am Morgen nichts mehr. In der ersten Nacht hat er sehr stark
reklamiert, als er nur noch einmal an die Brust durfte. Aber nur in der ersten!
Danach hat er aber häufig im Halbschlaf gejammert und die Brust gesucht. Wenn
er zum stillen rüber kam, habe ich gleich zu Beginn gesagt, er darf jetzt
Mamimilch haben, dann aber bis zum Morgen nichts mehr. Die Grenze habe ich um
ca. 5Uhr gesetzt. Das war generell so seine erste Morgenstillzeit und ich ging
davon aus, dass er weiterhin um diese Zeit erwachte.
Das Jammern hat sich dann sehr hingezogen und wurde auch
nach einer Woche nicht besser. Nun tat er mir dann doch leid und ich war auch
nicht wirklich erholt. Zwar stillte ich nicht, aber erwachte halt trotzdem und
tröstete.
Generell waren nun die Nächte ohne stillen zwar ruhiger,
aber intensiver, wenns dann nicht ruhig war.
Nach einem Monat habe ich diesen Eintrag gemacht in mein
Tagebuch:
„Nachdem wir fast jede Nacht Gejammer hatten und ich ab und
zu die Brust schon etwas früher gab oder einmal zusätzlich, als ich eigentlich
wollte, hat das Quakifröschli nun 2 Nächte durchgeschlafen. In den Nächten, in
denen er akzeptiert hatte, wenn ich sagte, es gibt erst am Morgen wieder dir
Brust, war natürlich alles super. Dafür waren die anderen Nächte, in denen er
3h gejammert hat (nicht permanent, aber er konnte auch nie tief und richtig
einschlafen), umso strenger.“
Seit dann schläft er ab und zu durch. Also so 40% der
Nächte. Ich fand mit der Zeit, dass er das wirklich super macht und ich auch
wieder etwas lockerer werden darf. 2x an die Brust fand ich ok. Also wenn er
rüber kam und dann noch einmal. Mehr gab es aber definitiv nicht, da blieb ich
hart. Was ich auch noch gemacht habe, ich habe jeweils wenn keine Milch mehr
kam die Flasche mit stark verdünnter Milch geschnappt und ihm die hingehalten.
Meistens hat er aber nicht alles getrunken, erst am Morgen den ganzen Rest, oft
auch erst, als er wach war.
Irgendwann liess ich dann die Milch komplett weg und nun
sind wir schon seit langem soweit, dass es in der Nacht einfach nur noch Wasser
gibt!
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